Verpflichtende Bio-Herkunftskennzeichnung ist keine Lösung

Anlässlich der Biofach 2008 fordert Bioland von Bund und Ländern eine gezielte Stärkung des heimischen Biolandbaus. "Angesichts weiter zunehmender Bioimporte müssen Bund und Länder jetzt alles dafür tun, die Wettbewerbskraft des heimischen Biolandbaus zu verbessern", so Thomas Dosch, Präsident von Bioland. Mit einem Umsatzplus von rund 18 Prozent am Markt für Biolebensmittel in Deutschland und zu geringen Umstellungsraten auf der Erzeugerseite geht die Schere zwischen Nachfrage und Angebot aus heimischer Erzeugung weiter auseinander. Dabei sind Bioprodukte aus deutschen Regionen gefragt wie nie.

Während Bioland nach dem Motto verfährt "Bio braucht Heimat" und gezielt heimische Biobetriebe durch Beratung und Vermarktungsinitiativen stärkt, lehnt der Verband eine staatlich und verpflichtend vorgeschriebene Herkunftskennzeichnung ab. Die damit verbundenen bürokratischen Maßnahmen und Organisationskosten gingen zu Lasten der Biobetriebe und würden Bioprodukte im Preiswettbewerb gegenüber Nicht-Bio-Produkten zusätzlich belasten. Erfolgversprechender sei eine regionale Herkunftskennzeichnung auf Basis privat-rechtlicher Vereinbarungen mit Herstellern und Handel. So könne sicher gestellt werden, dass sich Zusatzkosten in höheren Erzeugerpreisen niederschlägen. Beispiele, wie z. B. die Marke "VON HIER" des Unternehmens Feneberg in Bayern zeigen, wie solche Systeme erfolgreich umgesetzt werden können.

Wie ungeeignet eine staatliche Herkunftskennzeichnung ist, zeigen die Vorschriften, die mit der neuen EU-Öko-Verordnung ab 2009 auf EU-Ebene gelten. Danach müssen Bioprodukte, deren landwirtschaftlichen Zutaten zu 98 Prozent aus der EU stammen, mit "EU-Landwirtschaft" gekennzeichnet werden. Stammen 100 Prozent aus einem Land, kann die Bezeichnung durch das Herkunftsland ersetzt werden. Stammen nur 2 Prozent aus Nicht-EU-Ländern, so ist mit "EU-/Nicht-EU-Landwirtschaft" zu kennzeichnen. Dies trägt bei geringem Auslandsanteil nicht zu einer verbesserten Verbrauchertransparenz bei.

Statt über staatliche Herkunftszeichen zu diskutieren, wäre den Betrieben mit einer angemessenen Honorierung ihrer besonderen Umweltleistungen und einem sofortigen Anbauverbot des unter Sicherheitsaspekten umstrittenen gentechnisch veränderten Maises MON810 der Firma Monsanto unmittelbar geholfen. (Quelle: OTS)

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