foodwatch: Smiley-System oder Hygiene-Ampel würden Zahl der Hygienesünder deutlich senken
Jeder vierte Lebensmittelbetrieb wird bei den amtlichen Lebensmittelkontrollen beanstandet. Die Verbraucherorganisation foodwatch hatte dies am Montag in einer Presseerklärung vorhergesagt, heute bestätigte das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) die Prognose mit der Veröffentlichung seines Jahresberichts der Lebensmittelüberwachung 2011.
Weiterlesen: Jeder vierte Lebensmittelbetrieb bei amtlichen Kontrollen beanstandet
Etwa jedes dritte Unternehmen verändert nach öffentlicher Kritik und Verbraucherprotest sein Produkt oder seinen Werbeauftritt. Ein Drittel der kritisierten Unternehmen reagiert jedoch nur mit Alibi-Änderungen, ein Drittel ignoriert die Kritik. Diese Bilanz zieht die Verbraucherorganisation foodwatch fünf Jahre nach dem Start ihrer Kampagne abgespeist.de gegen legale Verbrauchertäuschung. "Verbrauchertäuschung ist immer noch an der Tagesordnung - und in den meisten Fällen ganz legal.
Zu der vorgestellten Bilanz aus anderthalb Jahren des Portals lebensmittelklarheit.de erklärt Oliver Huizinga, Experte für Lebensmittelwerbung bei der Verbraucherorganisation foodwatch:
"Die von dem Verbraucherzentrale Bundesverband heute anlässlich der Grünen Woche vorgestellte Bilanz aus anderthalb Jahren lebensmittelklarheit.de zeigt deutlich: Die Lebensmittelindustrie führt Verbraucher systematisch in die Irre. Es ist zwar gut, dass das Portal weitergeführt werden soll, doch ist es kein Ersatz für die dringend notwendigen Gesetzesänderungen.
Zur heute vorgelegten Bilanz der Deutschen Bank erklärt Thilo Bode, Geschäftsführer der Verbraucherorganisation foodwatch:
"Aus der Jahresbilanz wird klar, warum die Deutsche Bank an der Nahrungsmittelspekulation festhält: Würde sie die unverantwortliche Zockerei beenden, fielen ihre Zahlen noch schwächer aus. Dass Jain und Fitschen um des guten Geschäfts willen Hungerleidende und Hungertote in Kauf nehmen, nennt man im Deutsche-Bank-Deutsch wohl peanuts.
Weiterlesen: foodwatch zu Deutsche Bank Bilanz - Nahrungsmittelspekulation
Pferdefleisch statt Rindfleisch in Fertigprodukten wie Lasagne, Tiefkühl-Hamburgern oder Bolognese-Sauce - der Lebensmittelskandal zieht immer weitere Kreise. Schon Mitte Januar wurde in Tiefkühlware Pferdefleisch nachgewiesen. Die Zutat Pferdefleisch war dabei nicht deklariert, sondern lediglich Rindfleisch. Dabei handelt es sich um eine Täuschung der Verbraucher. Pferdefleisch ist in einem gewürzten Fleischerzeugnis sensorisch nicht zu erkennen.
Zwar besteht grundsätzlich kein Verbot, Pferdefleisch als Lebensmittel zu verwenden oder zu verkaufen. Aber es existieren hierzu genaue Rechtsvorschriften: In den ersten sechs Lebensmonaten eines Pferdes muss in einem sogenannten Equidenpass festgelegt werden, ob das Pferd als "Lebensmittelpferd" oder als "Nichtlebensmittelpferd" aufwächst. Daraus ergibt sich zwangsläufig, dass einem Tier, welches "zur Schlachtung für den menschlichen Verzehr geeignet ist" nur solche Arzneimittel gegeben werden können, welche für lebensmittelliefernde Tiere zugelassen sind.
Sofern bei der Aufzucht und Schlachtung die lebensmittelrechtlichen Bestimmungen beachtet wurden, besteht keine Gesundheitsgefahr. Doch der Lebensmittelhandel ist im Zuge des Skandals schwer unter Druck geraten, viele Verbraucher sind verunsichert oder gar verärgert. (Quelle: synlab Lebensmittelinstitut)
Wir sagen daher "Lieber Bio" (www.Lieber-Bio.de) - jetzt erst Recht!